Erkennung fetaler Entwicklungsstörungen
Die Ultraschalluntersuchung im ersten Trimenon verstehen wir heute als frühe Feindiagnostik. Ziel ist es, grobe fetale Fehlbildungen, wie zum Beispiel Herzfehler, eine offene Bauchdecke oder fehlende Gliedmaßen frühzeitig zu erkennen.
Risikoermittlung für fetale Chromosomenstörungen
Mit dem Ersttrimester-Screening kann man ein für die Schwangere individuelles Risiko für eine Trisomie 13, 18 und 21 ermitteln. Dabei werden Befunde der Ultraschalluntersuchung, insbesondere die fetale Nackenfalte und das Nasenbein, die Vorgeschichte, das mütterliche Alter und die Ergebnisse einer Blutuntersuchung (ß-HCG, PAPP-A und PLGF) genutzt. Für die Durchführung dieser Untersuchung ist eine Zertifizierung des Arztes durch die Fetal Medicine Foundation erforderlich.
Späte Schwangerschaftskomplikationen
Die Präeklampsie und die fetale Wachstumsrestriktion zählen zu den häufigsten Komplikationen einer Schwangerschaft. Durch eine Dopplersonographie und Blutuntersuchung kann man Schwangere mit einem erhöhten Risiko für diese Erkrankungen frühzeitig erkennen und mit der Gabe von 100 mg ASS/Tag deren Häufigkeit senken oder den Verlauf mildern.
Chorionzottenbiopsie (Punktion des Mutterkuchens)
Bei der Chorionzottenbiopsie (CVS) wird eine kleine Gewebeprobe aus dem Mutterkuchen entnommen. Dieses geschieht mit einer sehr dünnen Nadel unter Ultraschallkontrolle über die Bauchdecke. Das Risiko für eine Fehlgeburt beträgt dabei 0,5%.
Die CVS ist sinnvoll bei Auffälligkeiten im Erstrimester-Screening oder bestimmten Erbkrankheiten in der Familie.